Vergleichende Kartierung mehrerer Biographien

Ein Ansatz zur vergleichenden Darstellung von Daten ist die kategorisierte oder regelbasierte Einfärbungen von Punktgeometrien. Die erste Karte zeigt für jeden Domprobst biographisch relevante Orte in einer anderen Farbe. Während einige Kleriker vergleichsweise mobil waren und weit entfernt von Mainz studierten, die "Grand Tour" (Kavaliersreise) unternahmen oder in diplomatischer Mission unterwegs waren, konzentrierte sich das Leben anderer auf das Kurfürstentum Mainz oder sogar auf die nähere Umgebung der Stadt Mainz.


Ein Beispiel für einen mobileren Kleriker im analysierten Datensatz ist Dietrich Kaspar von Fürstenberg (1615–1675), der sich in Florenz, Rom und Böhmen sowie an mehreren Orten im heutigen Belgien und Frankreich aufhielt. Die Mehrfachnennung bedeutet, dass er an den genannten Orten mehrere Ämter (teils mit zeitlichen Unterbrechungen) innehatte.


Schwerpunkte der erstellten Karten

Die Einzelkarten, die im Projektseminar entstanden, wurden von den Studierenden in zwei Arbeitsgruppen erstellt. Eine Gruppe konzentrierte sich auf die geistlichen Ämter der untersuchten Personen, die zweite Gruppe bezog auch andere Lebensstationen (z.B. Schulausbildung, Studium, Kavalierstour, Gesandtentätigkeit, oder Beisetzung) ein. Diese beiden Schwerpunkte sind in den hier geteilten Karten sichtbar.


Einzelkarten: Anzahl geistlicher Ämter pro Ort und dort ausgeübte Funktionen

Die in der Tabelle verlinkten Einzelkarten für die behandelten Domherren visualisieren allesamt jeweils die Orte und die Anzahl der dort ausgeführten geistlichen Ämter und Dignitäten, die ein einzelner Domherr im Laufe seines Lebens hatte. Ein größerer Ortspunkt bedeutet, dass dort mehrere Funktionen ausgeübt wurden. Tätigkeiten an unbekannten Orten werden in einigen Karten durch einen mit "unbekannt" gekennzeichneten Platzhalter-Punkt in der Mitte Deutschlands gekennzeichnet. Das Rautezeichen # wurde verwendet, um unbekannte Funktionen zu markieren. Es wurde für jeden Domherren eine solche Karte einzeln erstellt, wobei die Häufung von Funktionen an einzelnen Orten für die Positionierung der Labels eine Herausforderung darstellte. Die Studierenden, die die Karten erstellten, hatten keine vorherige QGIS Erfahrung, weshalb der Fokus auf die Inhalte der Karten und nicht auf gestalterische Qualität gelegt wurde. Als Basiskarte haben die Studierenden hauptsächlich die OSM-Standardkarte mit modernen Ortsnamen und Infrastrukturen verwendet, da diese Karten heutigen Nutzer*innen eine intuitive räumliche Orientierung ermöglichen. Wo viele Beschriftungen erforderlich waren, wurde eine ESRI-Satellitenkarte verwendet. Alle Karten können im PDF-Format heruntergeladen werden.

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Adolf Hund von Saulheim (1652-1668)
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Johann von Heppenheim genannt von Saal (1668-1672)
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Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid (1672-1673)
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Dietrich Kaspar von Fürstenberg (1673-1675)
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Markwart Schenk von Castell (1675-1685)
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Johann Wilhelm Wolff-Metternich von der Gracht (1685-1694)
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Christoph Rudolf von Stadion (1695-1700)
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Heinrich Ferdinand von der Leyen (1700-1714)
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Johann Philipp Franz Graf von Schönborn (1714-1724)
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Hugo Wolfgang von Kesselstadt (1724-1738)
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Karl Emmerich von Breitbach-Bürresheim (1738-1743)
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Hugo Franz Karl von Eltz (1743-1779)
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Heinrich Wilhelm Harff von Dreyborn (1779-1781)
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Damian Friedrich Graf von der Leyen (1781-1817, auch: von der Leyen-Hohengeroldseck)

Karten mit Legenden und Maßstabsangaben

Eine optisch schönere Lösung als die oben gezeigten Einzelkarten bietet eine exemplarisch für Marquard Schenk von Kastell erstellte Karte, die auf einem QGIS „Drucklayout“ beruht. Diese Karte integriert eine Legende und einen Maßstab, was in der Erstellung allerdings sehr zeitaufwändig ist und daher nur für einen Domherren beispielhaft vorgenommen werden konnte.


Karten erstellt von:

Jana Charlotte Unselt, Alina Buchal, Julia Celine Jung (Geistliche Ämter)

Claudia Dorst Alonso, Lara Beringer, Lukas Theobald (Allgemeine Lebensstationen)